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Vor annähernd 90 Jahren in der mittelminoischen Fundschicht eines kretischen Palastes entdeckt, ist der auf spätestens ca. 1600 v. Chr. datierte beidseitig piktographisch bestempelte Diskos von Phaistos bis in die Gegenwart ein ungelöstes Rätsel geblieben. Schon das Schriftsystem ist singulär und der Aussagewert seiner Zeichen ungeklärt. Unbekannt ist aber auch die zugrundeliegende Sprache: Da man den Kulturhorizont, dem der Diskos entstammt, als rein minoisch versteht, wird etwa ein indogermanisches Idiom kaum ernsthaft in Erwägung gezogen. Alle Versuche, das prähistorische Dokument zu entschlüsseln, gelten derzeit als chancenlos. Demgegenüber antworten beide Inschriften auf einen bisher nicht in den Blick gefaßten Frageansatz positiv: Verständlich werden die Aussagefunktion der Bildzeichen, die Anlage der feldabgrenzenden Vertikalen, der unterhalb mancher Piktogramme ansetzende Schrägstrich oder einzelne Nachbesserungen im feuchten Ton. Der Inhalt der Inschriften - wie ihre sinnbezogene Gesamttektonik - erweist sich als ebenso schlüssig wie die ausgefeilte Stilistik der Texte und nicht zuletzt deren kulturhistorische Einbettung. Darüber hinaus sind beide Texte komplementär aufeinander bezogen. Das Ineinanderspielen aller verschiedenen Teilaspekte läßt in sich kohärente individuelle Funktionszusammenhänge sichtbar werden, die alle Merkmale des Historisch-Originären aufweisen. Ursprünglich im griechischen Mutterland, an zwei hochaltertümlichen Kultstätten des südwestlichen Arkadien, beheimatet, rücken die Diskos-Inschriften die Anfänge abendländischer Literalität beträchtlich hinauf und lassen die kulturellen Implikationen der ägäischen Bronzezeit in anderem Licht erscheinen.
Phaistos Disk. --- Picture-writing. --- Civilization, Mycenaean. --- Minoans.
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Picture-writing, Indian --- Indians of North America --- Languages --- Writing
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Petroglyphs. --- Picture-writing. --- Dinosaur National Monument (Colo. and Utah)
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Eskimo languages --- Indians of North America --- Picture-writing --- Writing --- Languages
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Picture-writing --- Gante, Pedro de, --- Catholic Church --- Catechisms.
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Henri Michaux is both a recognised poet and visual artist, arguably one of the greatest ‘double artists’ of the twentieth century. This book presents the first detailed examination of a particular interdisciplinary aspect of his production, namely, the innovative experimentation with signs contained in four works: Mouvements, Par la voie des rythmes, Saisir and Par des traits . Questions arise concerning their literary and visual status as, in their attempt to render interior rhythm and dynamism, they occupy an interstitial space between writing and drawing, between the book and the canvas, between the Western alphabet and Chinese characters. This study addresses these questions by analysing the conception, production and reception of Michaux’s signs and the literary and artistic contexts in which they were produced.
Semiotics --- Michaux, Henri --- Picture-writing. --- Ideography --- Pictographs --- Pictography --- Archaeology --- Hieroglyphics --- Inscriptions --- Writing --- Michaux, H. --- Misho, Anri, --- Misho, Henri, --- Michaux, Henry, --- Picture-writing --- Michaux, Henri, --- Criticism and interpretation.
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